Was ist ein Indexfonds oder ETF?

Die Abkürzung ETF steht für exchange-traded fund, also börsengehandelter Fonds. Es handelt sich um Fonds, die einen Index nachbilden, sogenannte Indexfonds. ETFs werden folglich wie Aktien an der Börse gehandelt. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index möglichst genau nach, zum Beispiel die des Deutschen Aktienindex (DAX). Dazu werden nach Möglichkeit die Aktien gekauft, die im jeweiligen Index enthalten sind. Ziel ist es, eine vergleichbare Rendite zu erzielen. Weitere Aktienindizes neben dem DAX sind der Euro Stoxx 50 für die Eurozone, der S&P 500 für die USA und der MSCI World für die Industriestaaten. Bekannt sind auch der Dow Jones Industrial Average, der japanische Nikkei 225 und der Hang Seng Index in Hongkong. Es gibt auch Indizes, die nur bestimmte Branchen oder Marktsegmente abbilden, wie den Nasdaq Composite Index oder den MSCI Emerging Markets Index.

Wenn Sie sich für ETFs als Geldanlage entscheiden, benötigen Sie ein Depot. Dabei handelt es sich um eine Art Konto, auf dem Sie Ihre Wertpapiergeschäfte abwickeln. Das Depot zeigt Ihnen die Anzahl Ihrer Fondsanteile und deren aktuellen Wert. Die Wertentwicklung Ihrer Anteile hängt vom zugrundeliegenden Index ab.

Bei physischen ETFs werden direkt die Aktien gekauft, die der Index enthält, um eine möglichst genaue Nachbildung des Index zu erreichen. In synthetischen ETFs hingegen kommen Derivate zum Einsatz, um Rendite zu erzielen – zum Beispiel deshalb, weil manche Aktien nicht einzeln verkäuflich sind oder wenn eine vollständige Nachbildung des Index sehr aufwendig wäre. ETFs gibt es als ausschüttende und thesaurierende, also wiederanlegende Varianten. Bei ausschüttenden werden die Dividenden an die Anleger ausgezahlt. Bei wiederanlegenden hingegen werden die Dividenden dem Fondsvermögen gutgeschrieben, das dadurch wächst. Wiederanlegende ETFs eignen sich besonders für die langfristige Geldanlage, da die Dividenden wieder investiert werden und Anleger so für eine längere Zeitspanne profitieren, wenn die Wertentwicklung positiv verläuft.

Ein Vorteil von ETFs ist die Risikostreuung. Denn Indexfonds bestehen aus einem breiten Portfolio verschiedener Wertpapiere. Dadurch lässt sich ein eventueller Wertverlust einzelner Aktien durch andere ausgleichen. ETFs eröffnen Privatanlegern den Zugang zu internationalen Märkten und lassen sich jederzeit kaufen oder verkaufen. Zudem bieten Sie Transparenz, da es stets möglich ist, alle im Fonds gehaltenen Wertpapiere zu sehen.

In der Regel handelt es sich bei ETFs um passive Investmentfonds. Das bedeutet, dass keine Betreuung durch Fondsmanager stattfindet. Dadurch sind sie günstiger als aktive, also von Fondsmanagern betreute Fonds. Es gibt allerdings auch geringfügig teurere, gemanagte ETFs, bei denen die Anleger vom Fachwissen der betreuenden Fondsmanager profitieren können.

Besonders bequem sparen lässt sich, indem Sie sich einen Sparplan für Ihre ETFs einrichten. So investieren Sie in regelmäßigen Abständen Kapital und bauen langfristig Ihr Portfolio aus.

Bei ETFs profitieren Sie zwar von der Wertentwicklung eines Index. Allerdings verfügen Sie nicht über Stimmrechte, mit denen Sie auf der Hauptversammlung für oder gegen Pläne des Vorstands jener Unternehmen stimmen könnten, die für die Wertentwicklung des Index sorgen. Die mit den Aktien erworbenen Stimmrechte liegen ausschließlich bei den Fondsgesellschaften, in deren ETFs die Aktien enthalten sind. Darüber hinaus bergen ETFs Verlustrisiken, da Aktienkurse und damit auch der Wert der Indexfonds Schwankungen unterworfen sind.

Dennoch sind ETFs eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit für Privatanleger, um in ein breites Portfolio von Wertpapieren zu investieren.

Wichtige Hinweise zu Risiken von Anlageprodukten: Die hier angebotenen Informationen enthalten nur allgemeine Hinweise zu einzelnen Arten von Finanzinstrumenten. Sie stellen die Chancen und Risiken der Anlageprodukte nicht abschließend dar und sollen eine ausführliche und umfassende Aufklärung nicht ersetzen. Detaillierte Informationen über Anlagestrategien und einzelne Anlageprodukte, einschließlich damit verbundener Risiken, Ausführungsplätze sowie Kosten und Nebenkosten, stellen wir Ihnen vor Umsetzung einer Anlageentscheidung im Rahmen der Beratung zur Verfügung.