Sie möchten Ihr Geld anlegen? Wenn Sie in Fonds investieren, haben Sie die Wahl zwischen thesaurierenden und ausschüttenden. Worin genau der Unterschied zwischen diesen Formen von Investmentfonds besteht, erfahren Sie hier.
Was sind thesaurierende Fonds?
Das sollten Sie als Privatanleger wissen
Was sind Investmentfonds?
Bei Investmentfonds wird das Geld der Anleger gesammelt und in verschiedene Arten von Wertpapieren oder Immobilien investiert. Eine Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) verwaltet das Vermögen. Fondsanteile lassen sich per Anteilausgabe und Anteilsrücknahme bei der Bank oder der KVG kaufen und veräußern. Es gibt mehrere Arten von Investmentfonds, die sich je nach Anlageziel kombinieren lassen. Zu den Fondsarten zählen zum Beispiel Aktienfonds und Rentenfonds.
Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds
Investmentfonds eignen sich als Geldanlage, um langfristig Vermögen aufzubauen – zum Beispiel für die Altersvorsorge. Dabei haben Sie die Wahl zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds. Bei ausschüttenden Fonds erfolgt regelmäßig eine Auszahlung der Erträge, die Sie mithilfe Ihrer Fondsanteile erwirtschaftet haben. Die Ausschüttung von Dividenden oder Zinsen durch KVGs findet häufig einmal im Jahr statt. Eine quartalsweise oder monatliche Auszahlung ist ebenfalls möglich. Anschließend können Sie entscheiden, ob Sie die Rendite als Reinvestition in Anteile von Fonds nutzen wollen oder in eine andere Geldanlage investieren.
Bei thesaurierenden Fonds hingegen erfolgt keine Auszahlung von Erträgen wie Dividenden oder Zinsen an die Anleger. Stattdessen werden die Gewinne automatisch wieder in dieselben Fondsanteile investiert – also thesauriert. Durch die Wiederanlage Ihrer Gewinne erhöht sich der Depotwert um den Betrag, der andernfalls ausgeschüttet worden wäre.
Besteuerung von Fonds
Seit der Investmentsteuerreform 2018 erfolgt die Besteuerung der Erträge von thesaurierenden und ausschüttenden Fonds auf ähnliche Weise. Investieren Sie zum Beispiel in ausschüttende Investmentfonds, zieht Ihre Depotbank die fälligen Steuern vor Ihrer Auszahlung ab. Bei thesaurierenden Fonds funktioniert das nicht, da keine Auszahlung der Erträge an die Anleger stattfindet. Stattdessen bucht Ihre Bank die Steuern zu Jahresbeginn von Ihrem Konto ab. Die Höhe der Besteuerung wird individuell berechnet und basiert auf der Vorabpauschale des Investmentsteuergesetzes.
Wenn Sie einen Freistellungsauftrag bei der Fondsgesellschaft einreichen, bleiben Ihre Kapitalerträge bis zur Obergrenze des Sparerpauschbetrags steuerfrei. Die Abgeltungssteuer wird also nicht automatisch an das Finanzamt abgeführt, wenn die Höhe Ihrer Erträge den Freibetrag nicht überschreitet. Dieser liegt pro Jahr ab 2023 bei 1.000 Euro (vorher 801 Euro) für Ledige beziehungsweise 2.000 Euro (vorher 1.602 Euro) für Verheiratete.
Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank, einen Steuerberater oder durch die für diese Themen zuständigen Ämter nicht ersetzen.