Emittent und Emittentenrisiko: Was ist das?

Das sollten Anleger wissen

Sie möchten Ihr Geld in Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Derivate investieren? Dann sollten Sie die Begriffe "Emittent" und "Emittentenrisiko" kennen. Was es damit auf sich hat und wie Sie ein Emittentenrisiko bei Finanzprodukten umgehen können, erfahren Sie hier.

Was ist ein Emittent?

Der Begriff "Emittent" lässt sich vom lateinischen "emittere" ableiten, was "ausstoßen" bedeutet. Ein Emittent gibt Wertpapiere aus – zum Beispiel Aktien, Anleihen, Derivate wie Optionsscheine oder andere Finanzprodukte. Emittenten können Unternehmen, Kreditinstitute, Staaten oder öffentliche Körperschaften sein. Wenn Sie Wertpapiere kaufen, stellen Sie dem Herausgeber Kapital zur Verfügung. Beim Kauf von Aktien werden Sie so zum Anteilseigner. Der Emittent beteiligt den Aktionär am Gewinn, indem er eine Dividende ausschüttet. Beim Kauf von Anleihen können Anleger während der Laufzeit einen festen Zins für das geliehene Geld vom Emittenten erhalten.

Formen von Emissionen

Emissionen sind neu an der Börse platzierte Wertpapiere. Sie können auf unterschiedliche Weise ausgegeben werden: Bei öffentlichen Emissionen geben Emittenten Wertpapiere an einem öffentlich zugänglichen Finanzmarkt wie der Deutschen Börse aus. Bei einer nicht-öffentlichen Emission handeln sie direkt mit den Geldgebern. Darüber hinaus gibt es Fremdemissionen und Selbstemissionen. Bei Fremdemissionen übernimmt ein Zwischenanbieter, zum Beispiel eine Bank, die Betreuung der Wertpapiere und trägt ein mögliches Absatzrisiko. Bei Selbstemissionen hingegen wickeln Emittenten die Ausgabe der Finanzprodukte selbst ab und tragen damit auch das Risiko.

Was bedeutet "Emittentenrisiko"?

Geldanlagen können gewisse Risiken bergen. Der Begriff "Emittentenrisiko" bezeichnet die Gefahr, dass der Herausgeber von Wertpapieren seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Davon können Schuldverschreibungen wie Aktien oder Staatsanleihen betroffen sein. Zu den möglichen Folgen eines solchen Risikos gehören unter anderem Stundungen, unvollständige Zinsleistungen oder nur anteilige Rückzahlungen. Der Anleger muss also mit der Möglichkeit einer niedrigeren Rendite oder eines Verlusts seines Geldes rechnen.

Emittentenrisiko umgehen

Wenn Sie Ihr Geld anlegen, können Sie dabei das Emittentenrisiko umgehen, indem Sie zum Beispiel in Fonds oder ETFs investieren. Denn bei diesen Formen der Investition handelt es sich um Sondervermögen. Dieses ist im Fall einer Insolvenz des Emittenten vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

Kreditwürdigkeit von Emittenten einschätzen

Rating-Agenturen wie Moody‘s, Fitch oder Standard & Poor's bewerten die Bonität von Emittenten. Dabei teilen sie den Unternehmen, Kreditinstituten oder Staaten nach der Prüfung eine Buchstabenkombination zu. Diese reicht von AAA für höchstmögliche Bonität bis D für drohende Zahlungsunfähigkeit. So können Anleger die Kreditwürdigkeit und das Ausfallrisiko von Emittenten einschätzen.

Weitere Informationen zum Geldanlegen erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort.

Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank oder die für diese Themen zuständigen Ämter nicht ersetzen.