Ist Gold als Geldanlage eine gute Absicherung in Zeiten erhöhter Inflation? Wenn es an den Finanzmärkten turbulent zugeht, kommen Alternativen ins Spiel und damit auch Gold als Anlage. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile des gelben Edelmetalls und gehen dabei auch auf die Entwicklung des Goldpreises ein.
Gold als Geldanlage
Edelmetall Gold - in welchen Fällen sich eine Investition lohnt
Lohnt sich eine Geldanlage in Gold?
Gold befindet sich seit der Jahrtausendwende im Aufwärtstrend. Während der Finanzkrise ab 2007 oder der Corona-Krise brachen die Aktienkurse weltweit ein, während der Goldpreis rasant anstieg. Allerdings ist der Goldkurs grundsätzlich heftigen Schwankungen unterworfen. Eine Investition in Gold kann zu Krisenzeiten sinnvoll sein, allerdings sorgt die wechselhafte Wertentwicklung dafür, dass Gold eine riskante und spekulative Geldanlage bleibt.
Entscheiden Sie sich hingegen für einen Anlagenmix, investieren Sie nicht nur in Gold, sondern zugleich in Wertpapiere und Aktienfonds, was für eine Risikostreuung sorgt. Dabei sollten Sie aber nur einen kleinen Teil Ihres Vermögens in Gold investieren, um die Schwankungen des Goldkurses durch Ihre anderen Investitionen auszugleichen. Gold bringt Ihnen weder Zinsen noch Dividenden. Die Rendite bemisst sich allein an der Goldpreisentwicklung.

*Abgebildet sind jeweils Monatsdurchschnittswerte, mit Ausnahme der Werte für August 2020.
Vorteile einer Anlage in Gold
In Krisenzeiten kaufen Menschen gern Gold. Es hat Kriege, Finanzkrisen und Währungsreformen überstanden und ist bis heute als Anlage sehr geschätzt. Wenn Sie Gold in einen Anlagemix integrieren, senkt es das Gesamtrisiko. Sollten die Aktienfonds oder Zinspapiere heftigen Schwankungen unterworfen sein, kann das Gold diese Schwankungen ausgleichen. Deshalb kann das gelbe Edelmetall in einem Anlagemix als stabilisierendes Element wirken.
Physisches Gold ist ein natürlicher Rohstoff und lässt sich deshalb nicht einfach nachproduzieren. Während das Geld einfach nachgedruckt werden kann, ist die Menge an Gold nicht unerschöpflich. Aktien und auch das Bargeld können in Krisenzeiten an Wert verlieren, aber der relative Wert des Goldes bleibt davon nahezu unberührt. Genau das macht das Gold so begehrt.
Durch den Kauf von Gold verschaffen Sie sich Steuervorteile. Denn wenn Sie physisches Gold in Form von Goldmünzen oder Goldbarren kaufen, es frühestens nach einem Jahr wieder verkaufen und so einen Gewinn erzielen, dürfen Sie diesen steuerfrei behalten.
Nachteile einer Anlage in Gold
Wenn die Nachfrage nach Gold sinkt, sinkt auch der Goldkurs. Dieser ist also unberechenbaren Schwankungen unterworfen. Hinzu kommt ein Währungsrisiko: Gold wird in US-Dollar gehandelt, was zur Folge hat, dass sich Währungsschwankungen auf den Gegenwert in Euro auswirken.
Gleichzeitig bringt Ihnen Gold weder Zinsen noch Dividenden. Trotzdem sollten Sie sich gleich zum Kauf einer größeren Menge entscheiden. Denn in kleinen Mengen ist Gold teuer, da Goldhändler oder die ausgebenden Finanzinstitute selbstverständlich am Handel mitverdienen wollen. Wenn ein Goldhändler eine Unze verkauft, liegt der Verkaufspreis meist etwa sechs Prozent über dem Ankaufspreis.
Bedenken sollten Sie auch, dass die Aufbewahrung Ihres Goldes teuer ist. Es in einem Safe zu Hause aufzubewahren, bedeutet ein Risiko. Wenn Sie stattdessen ein Bankschließfach für Ihr Gold oder andere Edelmetalle mieten, kostet das Geld.
Fragen und Antworten zum Thema "Gold als Geldanlage"
Die meisten Volksbanken Raiffeisenbanken bieten Edelmetalle als Geldanlage an. Ausführliche Informationen erhalten Sie bei Ihrer Bank vor Ort.
Die Feinunze ist das international standardisierte Gewichtsmaß für Edelmetalle. Eine Feinunze entspricht 31,1034769 Gramm. Die Unze ist hingegen ein allgemeiner Begriff für ein antikes, nicht-metrisches Gewichtsmaß. Im Edelmetallhandel wird jedoch gern die Bezeichnung "Unze" für die Feinunze benutzt. Die beliebteste Goldmünze seit Jahrzehnten mit einem Feingewicht von einer Unze ist der Krügerrand.
Da der Besitz von physischem Gold Nachteile wie Lagerungskosten mit sich bringt, ist die Investition in ETCs (Exchange Traded Commodities) bei vielen Anlegern beliebt. Denn dabei erwerben Sie das Gold in Form von börsengehandelten Rohstoffen. Somit profitieren Sie bei ETCs vom Goldpreis, können aber wie beim Aktienhandel jederzeit ein- und aussteigen. ETFs (Exchange Traded Funds) sind hingegen börsengehandelte Investmentfonds, mit denen Sie in Aktien investieren. Die Funktionsweise der ETCs ähnelt der eines ETFs. Bei ETFs jedoch muss die Investition nicht ausschließlich in einen Rohstoff erfolgen.