Rente im Ausland: Was ist zu beachten?

So funktioniert die Rentenzahlung in ein anderes Land

24. Juli 2023

Ob Spanien, Frankreich oder Schweiz: Viele Rentner wünschen sich, ihren Ruhestand im Ausland zu verbringen. Wenn Sie im Rentenalter in einem anderen Land leben möchten, sollten Sie sich zuvor darüber informieren, ob die Zahlung Ihrer Rente auch über Landesgrenzen hinweg möglich ist.

Dauer des Aufenthalts im Ausland

Sie planen Ihre Rente und möchten Ihren Lebensabend im Ausland genießen? Wenn Sie sich weniger als sechs Monate im Jahr außerhalb Deutschlands aufhalten, ändert sich nichts an Ihrem gesetzlichen Rentenanspruch. Ihr Lebensmittelpunkt bleibt damit in Deutschland. Alles, was über ein halbes Jahr hinausgeht, zählt als dauerhafter Auslandsaufenthalt. Zentral zuständig für die Auslandsrente ist das Neubrandenburger Finanzamt.

Rente innerhalb der Europäischen Union

Ob Ihnen Ihre Rente in voller Höhe zusteht oder ob Sie mit Kürzungen rechnen müssen, hängt nicht nur von der Dauer Ihres Aufenthalts ab. Entscheidend sind auch das Land, in dem Sie Ihren Ruhestand verbringen möchten, sowie die Rentenart. Wenn Sie sich für einen Umzug in einen Mitgliedsstaat der Europäischen Union, nach Island, Liechtenstein, Norwegen oder in die Schweiz entscheiden, erhalten Sie in der Regel auch bei einem dauerhaften Aufenthalt Ihre volle Auslandsrente. Beruhen Anteile Ihrer Rente aber auf dem Abkommen mit Polen von 1975 oder auf dem Abkommen der DDR mit Ungarn, Tschechien, Rumänien, Bulgarien oder der Slowakei, kann das Ihre Einkünfte mindern und es besteht die Gefahr, dass die ausgezahlte Rente nicht Ihre Lebenshaltungskosten deckt. Inwiefern Ihre gesetzliche Rente davon betroffen ist und wie Ihre Rentenberechnung überhaupt erfolgt, erfahren Sie bei Ihrem Rentenversicherungsträger.

Rente in Abkommens- und Drittstaaten

Bei einem Umzug nach Island, Liechtenstein, Norwegen oder in die Schweiz gelten für Ihre Rente die gleichen Bedingungen wie innerhalb der Europäischen Union. Verlegen Rentenbezieher ihren Wohnsitz in einen Staat, mit dem Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat, erhalten sie ihre Altersrente in der Regel ebenfalls ohne Abzüge und können somit ihre Lebenshaltungskosten bequem decken. Beachten Sie jedoch, dass es zahlreiche Sonderregelungen gibt, die sich auf Ihre Rentenansprüche auswirken können. Das ist zum Beispiel bei Erwerbsminderungsrenten oder Ansprüchen nach dem Fremdrentengesetz der Fall. Bei Umzügen in Drittstaaten kann es für Rentner zu ähnlichen Einschränkungen kommen. Informieren Sie sich daher bei Ihrem Versicherungsträger über die Sozialversicherungsabkommen und Ihre Ansprüche auf Auslandsrente.

Mitteilungspflichten gegenüber der Versicherung

Eine bereits bewilligte Rente kann bei einer Wohnsitzverlegung in ein anderes Land wegfallen oder gekürzt werden, und somit ihre Einkünfte senken. Daher sind Rentenempfänger gesetzlich dazu verpflichtet, die Deutsche Rentenversicherung rechtzeitig über ihren Umzug zu informieren. Die Versicherung überprüft zwar Ihren Aufenthaltsort in regelmäßigen Abständen. Dennoch sollten Sie Ihre neue Adresse und die Daten Ihres neuen Bankkontos spätestens drei Monate vor Umzug der Rentenkasse melden. Denn nur wenn die Deutsche Rentenversicherung Ihre aktuelle Bankverbindung – also Ihre internationale Bankleitzahl (BIC) und Ihre internationale Kontonummer (IBAN) – kennt, ist sichergestellt, dass Sie Ihre Rentenbeiträge rechtzeitig erhalten. Mögliche Bankspesen und Kursverluste beim Währungsumtausch trägt allerdings der Rentenempfänger. Als dauerhaft im Ausland lebender Rentner erhalten Sie von Ihrer Versicherung jedes Jahr eine schriftliche Lebensbescheinigung, die Sie sich vor Ort bestätigen lassen müssen. Diese schicken Sie dann umgehend an die Versicherung zurück.

Doppelbesteuerungsabkommen

Sie kommen nicht drum herum, Ihre Rente zu versteuern. In welchem Land jedoch Rentenberechtigte ihre Abgaben zahlen müssen, hängt davon ab, ob es ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und dem Land gibt, in dem sich ihr Wohnsitz befindet. Dieses Abkommen bestimmt, ob Sie als Auswanderer nur dem deutschen Staat oder zusätzlich dem Wohnsitzstaat Steuern zahlen müssen. Bei einer privaten Rentenversicherung oder betrieblichen Renten können andere Regelungen für Steuerpflichtige greifen.

 

Hinweis: Wenn Sie als Rentner Ihren Wohnsitz dauerhaft ins Ausland verlegen, kann dies steuerliche Nachteile für Sie haben. Denn dann sind Sie in Deutschland beschränkt steuerpflichtig und Ihnen steht zum Beispiel kein steuerfreier Grundfreibetrag mehr zu. Lassen Sie sich deshalb frühzeitig beim zuständigen Finanzamt oder von einem Steuerexperten beraten.

Staatliche Unterstützung bei Riester-Rente und Wohn-Riester

Der Staat unterstützt verschiedene Formen der privaten Altersvorsorge, bei denen Steuervorteile möglich sind – so auch die Riester-Rente. Ruheständler mit Wohnsitz im EU-Ausland, die in Deutschland nicht voll steuerpflichtig sind, können seit 2009 ihre Riester-Zulagen abzugsfrei behalten. Mit Wohn-Riester können Sie sogar eine Immobilie im EU-Ausland finanzieren, solange Sie diese selbst bewohnen. Weitere Informationen zur privaten Altersvorsorge sowie zur Rente im Ausland erhalten Sie bei Ihrer Bank, sowie beim Neubrandenburger Finanzamt.

Lassen Sie sich zur Altersvorsorge bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort beraten.

Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank, Ihren Versicherer, einen Rechtsanwalt oder durch einen Steuerberater nicht ersetzen.